Welche Bedeutung hat die in den Daten­blättern an­ge­ge­bene Blind­leis­tung für einen Gene­ra­tor zur Induk­tions­erwär­mung?

Induktionserwärmung ist die transformatorische Übertragung von elek­tri­scher Ener­gie mittels einer Arbeits­spule (Induk­tor) auf ein elek­trisch leit­fähiges Werk­stück. Die im Werk­stück indu­zier­te elek­tri­sche Ener­gie ist kurz­ge­schlos­sen und wird daher in die gewünsch­te Wärme umge­wandelt. Wegen der schlech­ten trans­forma­tori­schen Kopp­lung zwischen Arbeits­spule und Werk­stück wird nur 5..10% der in der Arbeits­spule vor­hande­nen Ener­gie auf das Werk­stück über­tragen.

Die restlichen 90..95% der Energie bleiben ungenutzt und müss­ten eigent­lich in die Ver­sor­gung zurück­ge­speist wer­den. Das ist mit hohen Ver­lus­ten ver­bunden. Deshalb wird die Ener­gie in einen Kon­den­sa­tor zwischen­gespei­chert. Der Kon­den­sa­tor bildet mit der Arbeits­spule einen Schwing­kreis. Die in einem Schwing­kreis ent­hal­tene Ener­gie wird als Blind­leis­tung be­zeich­net, weil der Schwing­kreis im Ideal­fall aus verlust­freien Blind­ele­men­ten (Induk­tivi­tät und Kapazi­tät) besteht. In diesem nahezu verlust­freien Spei­cher werden die zur Energie­über­tra­gung benö­tig­ten 90..95% Energie auf­be­wahrt. Die Grösse dieses Speichers wird als maxi­male Blind­leis­tung des Gene­ra­tors be­zeich­net.

Wie viel von diesem Speicher tat­säch­lich ver­wen­det wird, hängt von der An­wen­dung und damit von der Aus­le­gung der Arbeits­spule ab. Der An­wen­der möchte natürlich so viel Blind­leis­tung wie mög­lich haben, da er ja über deren tat­säch­liche Ver­wen­dung durch die Aus­legung des Induk­tors selbst be­stimmen kann.

Der Gene­rator­her­stel­ler will nur so viel Blind­leis­tung wie nötig ein­bauen, weil diese viel Geld kostet. Bei einem Preis­ver­gleich des Gene­ra­tors wird dieses Leis­tungs­merk­mal des Gerätes nicht berück­sich­tigt, weil der Kunde i.d.R. nicht über das nötige Fach­wissen verfügt.

Die Güte eines Schwingkreises ist Blind­leis­tung ÷ Wirk­leistung. Bezogen auf den Gene­ra­tor ist das Blind­leis­tung ÷ Klemmen­leis­tung. Durch­schnitt­liche und markt­üb­liche Güten der Schwing­kreise sind bei HF-Gene­ra­to­ren 20 und bei MF-Gene­ratoren 10.

Die Blindleistung des Schwingkreises verbleibt im Gene­rator und wirkt sich nicht auf die Netz­versorgung aus.

 


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